7. Widersprüche in der Bibel

Immer wieder kommt bei Bibelunkundigen zuerst die Frage auf: "Woher nahm Kain seine Frau?" Sie läßt sich von der Bibel her leicht beantworten. Es heißt: "Adam zeugte Söhne und Töchter" (1. Mose 5, 4). Die Namen der Töchter werden nie genannt. Kain kann also eine seiner Schwestern geheiratet haben und dann ins Land Nod gezogen sein. Nirgends steht, daß er seine Frau dort fand.

Viele Widersprüche sind scheinbarer Art und lassen sich lösen. Andere betreffen nebensächliche Angaben, wie z. B. die Zahl der Frauen am Grabe Jesu: Matthäus nennt zwei Frauen, Markus drei, Lukas drei "und andere", Johannes nur eine. Was bedeutet das? Doch nur, daß die biblischen Autoren ausschnittweise berichten, d. h. gemäß ihrer persönlichen Sicht und Kenntnisse, und daß sie unterschiedliche Schwerpunkte setzen. In den zentralen, sinnentscheidenden Aussagen der Bibel gibt es jedoch keine Widersprüche.

Auch die beiden Schöpfungsberichte in 1. Mose 1 und 2 lassen sich als einander ergänzende Berichte verstehen, wobei der zweite sich auf die Ereignisse um den Menschen am 6. Tag konzentriert.

Trotz geringfügiger Unstimmigkeiten durch Abschreibfehler und Rechtschreibänderungen hat Gott in jeder Hinsicht darüber gewacht, daß sein Wort nicht verfälscht wurde. Dies sowohl bei der Niederschrift, bei der Weitergabe als auch bei der Zusammenstellung der einzelnen Schriften zum "Kanon", d. h. der heutigen Bibel. Auch der Kanon entstand nicht durch Zufall oder Konzilsbeschluß, sondern ergab sich ganz von selbst aus der allgemeinen Übereinstimmung in der Urgemeinde. Er wurde später nur noch bestätigt.


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© Jugend mit einer Mission/TPI,
Schloßgasse 1, D-86857 Hurlach
Text: Werner Harke
Die Veröffentlichung erfolgt mit ausdrücklicher Genehmigung des Autors.
HTML-Formatierung: Wolfgang Hutter, Oktober 1996