8. Die Bibel und Naturwissenschaft

Das Weltbild der Bibel stimmt mit den naturwissenschaftlichen Befunden überein, geht allerdings über den materiellen Bereich hinaus. Die Bibel vertritt nicht das naiv-mittelalterliche Weltbild der drei Stockwerke Himmel/Erde/Hölle, sondern spricht von einer sichtbaren materiellen und einer unsichtbaren nichtmateriellen Wirklichkeit, die sich gegenseitig durchdringen (2. Kor. 4, 18; Kol. 1, 16). Sie bezieht also den transzendenten Bereich mit ein. Ihr Weltbild ist mehrdimensional -, was ganz und gar der heutigen Erkenntnis über die Realität nichtmaterieller geistlicher Wirkungskräfte entspricht.

Von den höchst seltsamen "Weltbildern" der Kulturen zur Zeit des AT findet sich nichts in der Bibel: weder wird die Erde als "von Elefanten getragene Scheibe" noch als der Mittelpunkt der Welt bezeichnet. Vielmehr finden sich Aussagen, die sehr modern anmuten: "Er breitet den Norden aus über der Leere und hängt die Erde an nichts" (Hiob 26, 7); "Er ist es, der über dem Kreis der Erde sitzt ..." (Jes. 40, 22). Das sind Hinweise auf den luftleeren Weltraum, die Kugelgestalt der Erde und ihr freies Schweben im All.

Bisher galt z. B. auch folgende Aussage der Bibel als massiver Beweis ihrer Unglaubwürdigkeit: "Es wird aber der Tag des Herrn kommen wie ein Dieb, an welchem die Himmel mit Krachen vergehen; die Elemente aber werden vor Hitze schmelzen und die Erde und die Werke darauf verbrennen" (2. Petr. 3, 10). Das schien bis in die jüngste Gegenwart unvorstellbar, typisch überspannte, unrealistische "Bibelphantasie". Heute gehört diese Prophetie zu den realen Möglichkeiten, mit denen wir leben müssen.

Das Buch Josua berichtet von einem menschlich gesehen unmöglichen Ereignis: dem "langen Tag Josuas", als die Sonne "einen Tag stillstand mitten am Himmel" (Josua 10, 13). Hierüber wurde schon viel gespottet. Aber gerade dies ist ein Ereignis, das wissenschaftlich nachprüfbar ist. Tatsächlich fand schon der große englische Astronom Edwin Ball bei seinen Berechnungen der Sonnenbahn heraus, daß 24 Stunden in der Sonnenzeit fehlen. Andere Wissenschaftler bestätigten diese Berechnung (C. A. Totten, "Josuah’s Long Day", H. Rimmer, "Sonne stehe still"). Die jüngste Bestätigung kam vom amerikanischen Raumforschungszentrum: Bei rückwärtigen Computer-Zeitmessungen stellten die Weltraumexperten fest, daß der Computer jedesmal an einem gewissen Punkt streikte, obwohl technisch alles in Ordnung war. Er streikte, weil es einen "fehlenden Tag" gab ... (Harold Hill, "Leben wie ein Königskind").

Ein unvorstellbares Ereignis, das Tatsache zu sein scheint. Gott hat sogar angekündigt, daß er einmal einen ganz neuen Himmel und eine neue Erde schaffen wird (Offb. 21, 1).

Oder ein anderer merkwürdiger Zufall: Gott ordnete an, alle Knaben am 8. Tag nach der Geburt zu beschneiden. Erst kürzlich entdeckten Wissenschaftler, daß die Gerinnungsfähigkeit des Blutes gerade am 8. Lebenstag so hoch ist wie nie vorher und nie wieder nachher im Leben. Nur Zufall? - In 3. Mose 11,6 wird der Hase als Wiederkäuer bezeichnet. Dies war jahrhundertelang ein Paradebeispiel für eine biblische Falschaussage. Doch seit 1882 ist unter Biologen bekannt, daß der Hase bestimmte weiche Kotkügelchen sofort erneut schluckt - es sind Vitaminkonzentrate. Der Hase ist kein rinderartiger Wiederkäuer, aber er kaut wieder.


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© Jugend mit einer Mission/TPI,
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Text: Werner Harke
Die Veröffentlichung erfolgt mit ausdrücklicher Genehmigung des Autors.
HTML-Formatierung: Wolfgang Hutter, Oktober 1996